Was sollte ein spiritueller Lehrer / Mentor mitbringen?
Ich kann hier nur meine Sichtweise weitergeben, meine persönliche Meinung dazu, was ein spiritueller Lehrer, Mentor oder Ausbilder mitbringen sollte.
Da wäre zum Einen natürlich Fachwissen. Jetzt denkt manch einer vielleicht, dass ja wohl niemand unterrichtet, ohne entsprechendes Wissen. Leider falsch! Gerade kürzlich habe ich wieder einmal ein Kursangebot einer Frau entdeckt, die Seminare zum Thema Medialität, Jenseitskontakte und Hellsinne anbietet. Ich kenne diese Frau persönlich und weiß, dass sie da und dort mal ein einzelnes Seminar absolviert hat. Nun glaubt sie anscheinend, dass sie selbst lehren kann.
Sie kann jedoch keine abgeschlossene Ausbildung vorweisen und ist meines Erachtens nach noch weit davon entfernt, selbst unterrichten zu können. Natürlich gibt es durchaus auch Anbieter, die eine abgeschlossene Ausbildung haben, dennoch über nur sehr wenig Praxiserfahrung verfügen, aber das schnelle Geld mit Kursen machen wollen – eben weil sie kaum Klienten haben.
Vielen „Lehrern“ fehlt noch etwas, was meiner Ansicht nach sehr wichtig ist: Erfahrung! Um auf seriöse Art Wissen weitergeben zu können, braucht man einen großen Erfahrungsschatz, aus dem man schöpfen kann. Natürlich sammelt der Eine schneller Erfahrungen und ein Anderer etwas langsamer – das ist eben auch davon abhängig, wie viel man in seinem Bereich arbeitet. Dennoch sollte man schon ein paar Jahre im jeweiligen Bereich arbeiten, um wirklich aus Erfahrung sprechen zu können.
Idealerweise sollte man eine Ausbildung als Coach/Referent/Dozent haben. Denn nur weil man gut ist in dem, was man tut, heißt das nicht unbedingt, dass man auch gut ist im Unterrichten.
Die 4 H´s eines guten Lehrers, Mentors oder Ausbilders
Ich unterrichte seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen und habe schnell festgestellt, dass es ohne die 4 H´s zwar geht, aber eben nur halb so gut, wie mit selbigen. Die 4 H´s sollte also meiner Meinung nach jeder spirituelle Lehrer, Mentor oder Ausbilder mitbringen.
Und was sind nun die 4 H´s?
Herz – denn nur, wenn man liebt, was man tut, und mit ganzem Herzen dabei und für seine Kursteilnehmer aus vollem Herzen da ist, macht man es wirklich gut.
Hirn – denn ohne unseren Verstand geht es eben auch nicht. Hiermit ist auch das Fachwissen gemeint, aber auch die Fähigkeit, schnell mitzudenken und den Kursteilnehmern somit auch schnell und flexibel helfen und sie fördern zu können.
Humor – denn eine jede Ausbildung sollte ja auch Spaß machen, oder? Humor ist etwas ganz Wichtiges. Damit meine ich jetzt nicht, dass die ganze Zeit Witze erzählt werden, sondern vielmehr, dass man auch mal über sich lachen kann und in der Lage ist, durch humorvolle Erzählungen die Energie in der Gruppe anzuheben, wenn es erforderlich ist.
Händchen – man braucht als spiritueller Lehrer auch ein Händchen für die Kursteilnehmer und auch für sensible Themen.
Nicht zuletzt sehe ich es, wie der Dalai Lama schon sagte: „Du brauchst keinen Lehrer, der dich beeinflusst. Du brauchst einen Lehrer, der dich lehrt, dich nicht mehr beeinflussen zu lassen.“ Und doch gibt es Einige, die ihre Schüler langfristig an sich binden wollen oder ihnen einen bestimmten Stil bzw. eine ganz bestimmte Arbeitsweise aufzwingen wollen.
Wie finde ich den richtigen spirituellen Lehrer, Mentor oder Ausbilder?
Zunächst kann man natürlich schauen, wer die vorgenannten Voraussetzungen erfüllt. Ein guter Ruf des Lehrers oder der Lehrerin ist zwar von Vorteil, aber was hilft der gute Ruf, wenn es menschlich nicht miteinander passt? Erkundige dich, ob der Ausbilder denn selbst eine abgeschlossene Ausbildung hat oder nur da und dort mal kurze Seminare belegt hat. Woher stammt das Wissen dieser Person? Wie viel Berufserfahrung hat derjenige vorzuweisen? Wie lange unterrichtet derjenige schon? All das sind Fragen, die du stellen darfst und solltest.
Vertraue deinem Bauchgefühl und belege vielleicht erstmal einen einzelnen Kurs, bevor du dich für eine lange Ausbildung entscheidest. Schau auf YouTube, ob es Videos von der Person gibt, bei der du Kurse machen möchtest. Und lass dann diese Videos auf dich wirken.
Vertrau deiner Intuition, deinem Gefühl, deinem Herz! Dann wirst du sicher den richtigen Weg gehen. Und wenn es dann doch nicht mehr passt, kannst du ja jederzeit wechseln! Manchmal ist ein Lehrer der richtige für einen bestimmten Wegabschnitt. Und dann ist es vielleicht Zeit, sich zu verabschieden und den Weg mit einem anderen Lehrer an seiner Seite weiter zu gehen.
Die selbsternannten Lehrer, Mentoren und Gurus
Es sind Menschen, die sich selbst gut verkaufen können, großartig im Reden sind und noch besser darin, Menschen zu täuschen. Sie stellen sich selbst anders dar, als sie sind. Manche von ihnen bezeichnen sich gar als Meister, Meisterinnen oder Ähnliches. In geschickt von ihnen aufgebauten Gruppen in den sozialen Netzwerken preisen sie sich und ihre Fähigkeiten an, betonen dabei aber zu gerne, dass sie ja nicht mit ihren Fähigkeiten oder ihrem Einkommen prahlen wollen. Und ihre Anhänger beten sie förmlich an…
Doch egal ob sich jemand förmlich zum Guru aufschwingen möchte oder sich jemand einfach nur als etwas verkauft, was er nicht ist: es ist und bleibt Betrug. Das heißt keinesfalls, dass man bei diesen Menschen nichts lernen kann. Man kann sogar sehr viel von ihnen lernen – beispielsweise, zu erkennen, wann einem etwas vorgemacht wird. Und mit Sicherheit haben diese Menschen auch Fähigkeiten in dem Bereich, in dem sie unterrichten. Die Frage ist nur, wie gut diese geschult sind und wie viel theoretisches Wissen sie weitergeben können, wenn sie doch selbst keinerlei abgeschlossene Ausbildung haben. Dennoch hat es auch einen Grund, wenn man bei einem solchen Lehrer / einer solchen Lehrerin landet.
Das Verantwortungsbewusstsein von spirituellen Ausbildern/Lehrern
Ich bin der Meinung, dass man als Lehrer oder Ausbilder eine enorm hohe Verantwortung trägt. So sollte man sich dessen bewusst sein, dass man nicht nur die Verantwortung für die Schüler trägt, sondern im weiteren Sinne auch für die, die später bei diesen Schülern Rat und Hilfe suchen. Natürlich kann kein Lehrer beeinflussen, was die Schüler später aus dem erworbenen Wissen machen und wie sie dann damit umgehen. Aber ein Lehrer sollte seinen Schülern die bestmögliche Ausbildung geben, so dass diese alle wichtigen Grundlagen bei dem Lehrer erlernen können. Und wenn es etwas gibt, was dieser Lehrer seinen Schülern nicht beibringen kann, dann kann er ihnen vielleicht sagen, wo sie dies oder jenes noch seriös erlernen können.
Was geht in jemandem vor, der Kurse anbietet, obwohl derjenige selbst gar keine abgeschlossene Ausbildung in diesem Bereich oder ungenügend eigene Erfahrungen aus der Praxis hat? Wo ist da das Verantwortungsbewusstsein? Natürlich kann man auch mit vielen einzelnen Kursen und vielen Jahren Erfahrung sich viel Wissen angeeignet haben, welches man auch in Kursen weitergeben kann. Doch ich frage mich bei manchen Kursleitern, wie sie ruhigen Gewissens Seminare oder Ausbildungen anbieten können, obwohl sie keine abgeschlossene Ausbildung oder kaum Erfahrung vorzuweisen haben. Ich kann das nicht verstehen. Ich kann nur jedem raten, der eine Ausbildung machen möchte, sich den Lehrer/die Lehrerin gut auszusuchen. Und wenn man in den Kursen feststellt, dass es überhaupt nicht passt und man sich unwohl fühlt, dann sollte man gehen und einen anderen Ausbilder suchen. Es gibt, zum Glück, genug seriöse und gute Ausbilder in allen Bereichen….
Genau so sehe ich das auch liebe Bianca.
Erfahrung lehrt.
Liebe Grüße
Monika
Danke, liebe Monika.
Sehr guter Text! So ist es.