Der Umgang mit der Medialität – das Thema Angst

Durch meine Arbeit als Medium komme ich mit vielen Menschen in Kontakt. Und immer wieder tauchen die gleichen Fragen auf. Einer davon möchte ich mich heute etwas ausführlicher widmen. Immer wieder werde ich gefragt, ob es mir nicht Angst macht, die Verstorbenen wahr zu nehmen. Meine Antwort ist stets die gleiche: Nein. Es ist normal für mich.

Ich kann mich jedoch erinnern, dass es Zeiten gab, als es mir Angst gemacht hat. Das ist viele Jahre her, dennoch erinnere ich mich deutlich daran. Die Angst davor war da, als ich es noch nicht verstanden habe. Es war aber weniger die Angst davor, was ich spüren oder sehen konnte, als vielmehr davor, was andere darüber denken könnten.

Ich treffe in meiner Tätigkeit viele Menschen, vor allem viele junge Menschen, die heute in einer ähnlichen Situation sind, wie ich damals.

Sie nehmen etwas wahr, spüren etwas. Aber sie können damit nicht umgehen; es nicht steuern. Und das kann durchaus beängstigend sein. Hilfreich kann hier eine gute mediale Ausbildung sein oder auch einfach eine Übungsgruppe.

Wir Menschen haben oft Angst vor Dingen, die wir nicht verstehen. Ist es nicht so? Haben wir nicht alle Angst, und zugleich Vorfreude, verspürt, als wir uns auf den Weg in die neue Schule gemacht haben? Oder als wir eine neue Arbeitsstelle angetreten haben? Oder als wir das erste Mal ein Referat halten mussten?

In all diesen Situationen hatten wir Angst. Doch was ist Angst? Es ist ein Schutzmechanismus, mit dem wir auf eine echte oder vermeintliche Gefahr reagieren.

Es gibt keine echte Gefahr beim Kontakt mit unseren Lieben in der geistigen Welt. Auch für mich als Medium sehe ich da keine Gefahr. Die geistige Welt möchte uns unterstützen, fördern, begleiten. Diese Welt, die geistige Welt, ist reine Liebe. Welche Gefahr sollte uns denn da drohen? Keine! Genau! Also ist es nur eine vermeintliche Gefahr, wenn wir Angst haben im Kontakt mit der geistigen Welt.

Die Angst kommt dann, wenn wir etwas nicht verstehen können. Also können wir ihr ganz einfach begegnen: indem wir uns mit der Thematik auseinander setzen.

Ich kann all den Menschen, die etwas wahrnehmen und davor Angst haben, nur raten, sich bewusst mit der Medialität auseinander zu setzen. Ihr könnt nicht davor davon rennen, denn es ist ein Teil von euch. Vor der eigenen Medialität davon rennen, hieße, vor sich selbst davon zu rennen. Und das funktioniert eben nicht…

Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe, durch meine Ausbildung und eine Arbeit, erkannt, dass es keine endgültige Trennung gibt. Unsere Lieben sind uns nur einen Schritt voraus gegangen.

Wenn man Angst hat, beruht diese oft auf fehlenden Informationen. Um bei obigen Beispielen zu bleiben: die Angt vor der neuen Schule hat ihre Ursache meist darin, dass wir unsicher sind, wie wir bei den anderen Schülern und Lehrern aufgenommen werden. Werden sie uns mögen? Werde ich den Herausforderungen gewachsen sein? Wenn wir im Vorfeld wüssten, dass alle Lehrer und Schüler Menschen wären, die uns bedingungslos lieben und helfen dann hätten wir keine Angst.

Glaubt mir, unsere Lieben in der geistigen Welt lieben uns bedingungslos und möchten uns helfen. Auch wenn wir zu Lebzeiten vielleicht Probleme miteinander hatten: in der geistigen Welt sind die voller reiner Liebe und diese möchten sie uns zeigen. Das kann durchaus verbunden sein mit Entschuldigungen und Bitten um Vergebung. Denn dies ist oft nötig zur Heilung beider Seiten.

Doch Angst vor dem Kontakt mit der geistigen Welt müssen wir wirklich nicht haben. Denn dafür gibt es keinen Grund…