In fast jedem meiner Sittings der vergangenen Wochen zeigte sich ein Kind in der geistigen Welt. Es ist jedes Mal ein sehr sensibles Thema und in den Sittings ist gerade, wenn es um Kinder geht, besonders viel Einfühlungsvermögen und Sensibilität erforderlich.

Und die Kontakte mit diesen Kindern sind auch für mich als Medium sehr bewegend.

Sternenkinder und Schmetterlingskinder

Ich möchte mich heute vorwiegend auf Kinder beziehen, die man auch Sternenkinder oder Schmetterlingskinder nennt. Ursprünglich wurde der Begriff Sternenkinder für Babys verwendet, die unter 500 g Geburtsgewicht hatten. Mittlerweile hat sich diese Bezeichnung aber auch für alle anderen Kinder geprägt, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind.

Ich verspüre den starken Drang, diesen Kindern heute hier meinen Beitrag zu widmen. Über Kinder zu sprechen, über die zu oft nicht gesprochen wird. Kinder, die in vielen Fällen als Teil der Familie angesehen werden, auch wenn sie nie in der Familie leben konnten, da sie ihren physischen Körper wieder verließen, bevor sie die Möglichkeit hatten, wirklich zu leben.

Der emotionale Ballast für die Mütter

Die Mütter dieser Kinder durchleben oft eine emotionale Achterbahnfahrt. Und sehr häufig treffen sie mit ihrer starken Trauer im Umfeld auf Unverständnis. Oft wird ihnen schon nach wenigen Wochen gesagt, sie sollen langsam nach vorne schauen. Manch einer scheint zu glauben, dass die Trauerzeit schneller vorbei sein müsse, wenn das Kind Wochen oder Monate vor dem eigentlichen Geburtstermin still geboren wurde. Doch auch diese Kinder sind bereits fest im Herzen der Mütter verankert und der Verlust schmerzt sehr.

Eine Traurigkeit, die oft jahrzehntelang bleibt

Meine Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen die Mütter noch Jahre oder Jahrzehnte später trauern. Und fast alle Mütter machen sich Vorwürfe und stellen sich die Frage, ob das Kind hätte leben können, wenn sie selber irgend etwas anders gemacht hätten. Oftmals tragen sie Schuldgefühle mit sich, weil sie das Baby nicht ansehen konnten nach der Geburt. Vielleicht auch, weil sie nicht wissen wollten, welches Geschlecht das Baby hatte. Oder auch weil sie in den letzten Tagen oder Wochen die Hand nicht mehr auf den Bauch legen konnten, wenn das Baby gestrampelt hat. Die Seelen der Kinder, die bei mir über dieses Thema sprachen, haben nahezu alle Botschaften wie diese weiter gegeben: „Es war eine Lernerfahrung, die meine Seele machen wollte. Es war nicht an der Zeit für mich, geboren zu werden und zu leben. Es tut mir unendlich leid, dass ich dir diesen Schmerz zugefügt habe.“ In dieser oder ähnlicher Form kamen die Botschaften dieser Kinder. Sie alle haben auch übermittelt, dass sie am Familienleben auf ihre Art teilhaben. Sie zeigten,dass sie bestimmte Dinge wussten, die in der Familie aktuell geschehen waren.

Oft gibt es Antworten auf wesentliche Fragen

Die Kontakte zu den Kindern sind für die Mütter immer heilsam gewesen und haben Trost gespendet. Viele offene Fragen konnten beantwortet werden. Ob ein Arztfehler die Ursache war, eine Krankheit des ungeborenen Kindes oder eine Vorerkrankung der Mutter: die Kinder kamen alle in Liebe und äußerten alle, dass sie ihre Mama um Vergebung für das ertragene Leid bitten. Sie alle sagten, dieser Weg sei ihren Seelen vorbestimmt gewesen.

Emotionen, die berühren

Die Liebe der Mütter und der Kinder war sehr deutlich zu spüren. Diese Sittings sind sehr emotional. Es fließen Tränen, die aber zugleich Tränen der Trauer, als auch Tränen der Liebe und Erleichterung sind. Und manch einer Mutter sagte mir, dass all der Schmerz doch zugleich jede Sekunde mit dem Baby im Bauch wert gewesen ist. Dass sie sich nochmal für das Kind entscheiden würde, auch wenn sie wüsste, wie es weiter gehen würde.

Was diese Mütter durchlebt haben, sprengt teilweise den Rahmen unserer Vorstellungskraft. Ich habe mehrere Mütter in diesen Terminen gehabt, deren Leben selber in Gefahr war. Aber auch, wenn das Leben der Mutter nicht gefährdet war – die Schicksale dieser Mütter und ihrer Kinder haben mich sehr berührt. Es heißt, das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann, ist, ihr eigenes Kind zu Grabe zu tragen. Und ich denke, das stimmt. Aber es gilt auch für die Kinder, die gegangen sind, bevor sie überhaupt richtig leben konnten. Es gilt auch für die Sternenkinder.

Ich denke heute an diese Kinder: die Sternenkinder, Schmetterlingskinder, die kleinen Engelchen, die diese Welt verließen, ehe sie sie richtig betreten haben.

Und ich denke an ihre Mütter. Sie haben meinen Respekt, für die Stärke, die es erfordert, mit einem solchen Schicksal zurecht zu kommen.

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